Koreaner lieben das Wort "Cafe". Solange ein Geschäft den Namen "Cafe" trägt, implizieren Koreaner es als hip oder chic.
Vor allem für koreanische Frauen ist ein "Cafe" der Treffpunkt schlechthin. Aber in Korea ist ein Cafe nicht immer ein Ort für Kaffee, Cappuccino und Kuchen.
Im Laufe der Zeit kamen und gingen schon zahlreiche Cafe Trends.
Vor fast zwei Jahren war der Begriff "Doctor Fish Cafe" in aller Munde.
Hier kann der Gast an im Boden eingelassenen Wasserbecken sitzen, in denen kleine Doctor Fische schwimmen. Das Besondere an diesen Fischen ist, dass sie vor allem zu medizinischen Zwecken, wie Hautflechte oder Neurodermitis eingesetzt werden. Diese Fische essen oder eher saugen abgestorbene Hautpartikel ab. Natürlich gibt es in dem Cafe auch etwas zu Trinken, aber das ist für die Kunden die Nebensache. Für die Cafe Betreiber aber die Hauptsache, da dies ihre Haupteinnahmequelle ist.
Vor einigen Jahren war dieses Konzept ein Riesen Boom. Heute findet man kaum noch diese Fisch Cafes.
Danach kamen sogenannte Board Game Cafes auf. Diese ähneln schon eher richtigen Cafes. Hier kann man mit Freunden, Familie usw. einen netten Nachmittag verbringen und Brettspiele spielen. Das Cafe bietet dazu eine große Auswahl an diversen Spielen an und man kann sich daraus beliebig bedienen.
Auch schon seit einiger Zeit gibt es Dog und Cat Cafes. Wie der Name schon sagt, gibt es dort entweder Katzen oder Hunde, mit denen man nebenbei kuscheln oder einfach nur beobachten oder fotografieren kann. So eine Art Streichelzoo für Erwachsene. Denn viele Koreaner können sich auch keine Haustiere halten, weil es zum eine ein kostspielige Angelegenheit ist, der Platz zuhause fehlt oder auch die Zeit. Daher kam dieses Konzept in Korea auch sehr gut an.
Sogar ein Sheep Cafe soll es im Studenten Viertel Hongdae geben. In diesem Cafe sollen zwei Schafe leben, die man bestaunen kann.
Wobei das wahrscheinlich wieder ein extra Thema wäre: Koreaner und Tierhaltung.
Das neueste im Bereich Cafe ist nun das Ring Cafe.
Was kann man dort machen? Grob gesagt, ist das eine Art Werkstatt. Man bekommt alle Materialien und Werkzeuge zur Verfügung gestellt und wird zudem immer beraten. Hier kommen in erster Linie Pärchen hin, die ein individuelles Andecken haben wollen.
Zuerst sucht man sich die Breite des Ringes aus. Davon hängen auch die Gestaltungsmöglichkeiten ab. Je breiter, desto mehr kann man an Extras machen. Zum Beispiel etwas gravieren oder einen Stein einsetzen. Aber je breiter und je mehr Extras man möchte, desto teurer wird es natürlich auch.
Nachdem man sich für eine Größe und ein Design entschieden hat, bekommt man quasi einen Rohling. Einen Silberstab. Danach kann man sich einen Platz an der Werkbank suchen und starten.
Eigentlich suchen sich die Kunden ein bereits vom Cafe angebotenes festes Design aus und machen es dann genauso nach. Wenn man jedoch etwas eigenes kreieren will, wird man aus eigener Erfahrung etwas schief vom Personal angeschaut.
Alles in allem ist es eine wirklich schöne Idee und macht auch Spaß. Es ist einfach mal etwas anderes. Jedoch ist auch die Existenz dieser Ring Cafes eine Frage der Zeit. Denn ein neues "Cafe" Konzept kommt bestimmt!